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Normale Version: Ladedruck CDLA EA113/K04 im Teillast zu hoch --> N75?
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Hallo zusammen,

ich hoffe es ist ein Ladedruck-Regelexperte unter euch, der mir helfen kann.

Leider musste ich meinen R-Motor die letzten 6 Wochen zerlegen, da mein Zylinderkopf sich dachte er müsste seinen Eigenspannungen jetzt mal nachgeben (Ciao Kühlwasser). Dabei kamen so viele Themen hoch... ich glaube ich muss da mal einen Bericht schreiben.

Jedenfalls fährt er jetzt wieder und ich bin beim Thema Ladedruck im Teillast, weil ich jetzt natürlich genau hinschaue, auf eine Abweichung gestoßen, die ich abklären möchte.

Beobachtung:
Schon wenn ich nur mit 90km/h mit Tempomat dahinfahre, dann sehe ich, dass der Motor teilweise mit Überdruck fährt. Bei 120km/h-130km/h und Tempomat wird der Ladedruck schon sehr deutlich sichtbar --> Teilweise 0,4bar in leichter Autobahnsteigung.

Anbei mal ein Log dazu, ich fahre aus einem Rastplatz auf die Autobahn und dort mal 120, mal 130 mit Tempomat. Daten von Kanal 115 sind:
- Drehzahl
- Last
- Soll-Ladedruck (absolut)
- Ist-Ladedruck (absolut) --> Sensor vor Drosselklappe
- Zeitachse in ms
[Bild: Ladedruckabweichung.jpg]

Bei ca. 40s:
Kurz Volllast: Solldruck = Istdruck

Ab ca. 60s:
Dort fahre ich ca. 120 mit Tempomat und der Solldruck ist deutlich unter 1bar, aber der Turbo lädt bereits mit 0,2bar Überdruck

Ab ca. 100s:
Dort fahre ich ca. 130 mit Tempomat durch Steigungen und der Solldruck ist deutlich meist unter 1bar, aber der Turbo lädt mit dis zu 0,45bar Überdruck.

Fehlerspeichereinträge habe ich keine. Meinungen dazu?

Tatsächlich fährt mein Auto aber schon immer so, seitdem ich den habe. Aber das muss ja nichts heißen und könnte einige Sachen erklären wie Verbrauch und auch das Schadenbild, dass ich bei 80tkm im Rahmen meiner Reparatur vorgefunden habe.

Danke euch und Grüße!
Ich habe das bei mir noch nicht geloggt, aber ich würde davon ausgehen, dass das der Dosendruck/Grunddruck/mechanischer Druck oder wie man es nennen will, ist.

Dosendruck= der Druck der entsteht wenn der Ladedruck 1 zu 1 auf die Druckdose vom Wastegate geht.
Möchte man mehr Druck haben regelt das Ladedruckregelventil N75 den Druck, der auf die Druckdose wirkt, runter, wodurch der Ladedruck steigt.
Weniger als den Dosendruck kann man mit einem überdruckgeregeltem System nicht fahren.

Die Feder in der Druckdose hält das Wastegate geschlossen bis die Federkraft durch den Ladedruck/Regeldruck vom N75 überwunden wird und das Wastegate aufgeht.

Du fährst jetzt durch die Lande, die Feder in der Druckdose hält das Wastegate geschlossen.
Der ganze Abgasstrom geht durch den Turbo welcher dann irgendwann anfängt Ladedruck zu produzieren. Solange der Ladedruck niedriger ist als der Dosendruck ändert sich daran auch nichts.

Desto höher die Drehzahl und/oder desto höher die Last, desto höher das Abgasvolumen, desto höher der Ladedruck.

Wenn ich mir die Grafik angucke würde ich sagen das bei Sekunde 160-175 der volle Dosendruck, ca. 0,4Bar anliegt, da es ein schönes Plateau ist, alles was da drüber ist bzw. wäre kann bzw. wird weg geregelt, alles was unter 0,4 Bar ist, kann nicht geregelt werden.
Danke für die Antwort!

Ich habe mich mittlerweile auch noch etwas mehr in die Materie eingelesen und teile Deine Einschätzung.

Das die "alten" Turbomotoren wie der EA113 einen Grunddruck aufgrund der Mechanik des pneumatischen Wastegates haben durch die Federkraft, war mir bisher nicht gewusst.

Dann ist also alles korrekt. Laut Literatur, wie ich jetzt weiß, soll das Wastegate beim EA113 K04 frühestens ab 350mbar Überdruck öffnen.

Erklärt leider auch nicht warum mein R den Sprit sich gönnt, also würde ich einen LKW ziehen, aber evtl. komme ich eines Tages ja noch dahinter.

Grüße und Danke!
Guten Abend,

es gibt ein Update: Ich habe meine Druckdose vermessen, ab wann diese reagiert. Leider hatte mein Manometer nur PSI, aber dort kam ein Wert von ca. 7 PSI raus, was ca. 480mbar sind. Etwas viel.

Achtung, ab hier ohne Gewähr:
Zusätzlich habe ich in einem englischen Forum gelesen, dass der Kanal 111 im Motor-SG die Lernwerte des N75 sein sollen. Bei mir steht dort:
Drehzahlbereich 1: -3,8%
Drehzahlbereich 2: -3,8%
Drehzahlbereich 3: -1,3%
Drehzahlbereich 4: -1,0%
--> negative Werte sollen dafür stehen, dass der Druck zu hoch zur Referenz ist.
Ich habe mich entschieden die Vorspannung am Wastegate eine halbe Umdrehung zu reduzieren. Nach einer Testfahrt von ein paar Minuten ist sofort aufgefallen, dass der Ladedruck schneller eingeregelt wird und der der Überschwinger beim Einsetzen des Turbos kleiner ist. Außerdem zeigt Kanal 111 sofort einen Adaptionsschritt in die richtige Richtung:
Drehzahlbereich 1: -3,8%
Drehzahlbereich 2: -3,2%
Drehzahlbereich 3: -1,3%
Drehzahlbereich 4: -1,0%

Ich fahre jetzt mal ein paar Kilometer und schaue mir das an, aber mein Ersteindruck ist definitiv: Es ist besser geworden.

Grüße!
Das einzige was ich dazu schreiben kann ist, dass meine Werte im MWB 111 noch mehr im negativen sind als deine.
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