Hab mittlerweile 2 Sciroccos aus Deutschland nach Österreich importiert (einmal meinen eigenen und einmal hab ich geholfen bei einem Freund) und für uns hat es sich beide Male gelohnt.
Ich nehme mal an, dass du was zum Gebrauchtwagenimport (nicht Neuwagen) hören willst, weil meines Wissens auch in DE keine neuen R's unter 30.000 weggehen.
Eine Einfuhr-Umsatzsteuer gibt es beim Gebrauchtwagenimport
nicht, da in der EU in der Hinsicht das Prinzip des freien Warenverkehrs greift und eine Art "Herkunftslandprinzip" gilt. Ich weiß, dass das rechtlich so nicht ausformuliert ist und normalerweise das Bestimmungslandprinzip gilt (vorallem im unternehmerischen Bereich), aber in der Praxis weiß ich aus eigener Erfahrung dass es beim Gebrauchtwagenimport so ist. Das bedeutet im Klartext, du zahlst statt 20% österreichischer Umsatzsteuer nur 19%, nämlich die ganz normale deutsche USt (die dann logischerweise auch vom Händler an den deutschen Fiskus abgeführt wird). D.h. zu zahlst beim Händler normal den Bruttopreis wie das auch ein ein Deutscher in Deutschland tun würde.
Der Neuwagenimport ist eine Ausnahmeregelung, und wie RIWA schon sagt, müssen hier 20% meines Wissens ans österreichische Finanzamt abgeführt werden. Ein Auto gilt als Neuwagen, wenn es zum Zeitpunkt des Erwerbs unter 6000km am Tacho hat bzw. unter 6 Monate alt ist (wird als "erstmalige Inbetriebnahme" bezeichnet, also auf deutsch die Erstzulassung).
Die NoVA hängt vom Fahrzeug bzw. Verbrauch ab und liegt beim Scirocco zwischen 6% für den BlueMotion und 10% für den R. Der Knackpunkt bei der NoVA ist, und da irren sich viele bzw. liest man oft irgendwelche Halbwahrheiten, dass es je nach Fall unterschiedliche Bemessungsgrundlagen gibt.
Wenn auf dem Kaufvertrag die (deutsche) USt ausgewiesen ist (und das können nur Händler), dann ist die Bemessungsgrundlage der NoVA der Nettopreis, bei Käufen von Privatpersonen der Bruttopreis.
Beispiel (Kauf eines R):
Kauf vom Händler in DE mit "MwSt. ausweisbar": Bruttopreis 28.000€ macht Netto 23.529,41€ (28000/119*100). NoVA ist daher 2.352,94€ (23529,41 * 10%).
Kauf von Privatperson in DE ohne "MwSt. ausweisbar": Bruttopreis 28.000€. NoVA = 2.800€ (28000 * 10%)
Ich habe damals meine Suche deswegen auf Händler beschränkt, die die USt. am Kaufvertrag ausweisen können, da dann die NoVA je nach Kaufpreis um 300-500€ weniger ausmacht.
Die "CO2-Steuer" ist gestaffelt nach CO2-Ausstoß. Derzeit (bis 31.12.2012) folgende Regelung:
unter 120g/km: 300.- Bonus
zwischen 120g/km und 160g/km: weder Bonus noch Malus
zwischen 160g/km und 180g/km: 25€ pro Gramm
zwischen 180g/km und 220g/km: 50€ pro Gramm (plus die 25€ je Gramm aus der Stufe darunter)
über 220g/km: 75€ pro Gramm (plus die 25€ und 50€ aus den Stufen darunter)
Macht beim R (Handschalter) bei 189g/km: 20g * 25€ + 9g * 50€ = 950€
Bei einem NOx-/Partikelausstoß von unter 60mg/km beim Benziner bekommt man noch 200€ Bonus. Weiß jetzt nicht, wieviel der R hat, aber der 2.0er hat 19mg/km, also bekommt man den Bonus. Der R kriegt den ziemlich sicher auch. Das wird von der CO2-Steuerlast abgezogen.
Hier gibt es noch 2 etwas komplizierte Regeln, die die CO2-Steuer noch vermindern,
nämlich die Achterregelung: pro halbem Jahr, dass das Auto alt ist, zahlt man 1/8 weniger CO2-Steuer, jedoch mindestens 1/8 (oder so ähnlich)
und die prozentuelle Berechnung: Eurotax-Wert/Kaufpreis = Prozentsatz * CO2-Steuerlast = tatsächlich zu bezahlende Steuer (was in den zur Bemessung des Kaufpreises alles einfließt, schaust du dir dann an, wenn es soweit ist
Es wird jene Methode vom Finanzamt angewandt, die für dich billiger ist.
Wie man sieht, gibts hier einige Variablen, die da einfließen. Es gibt also keine "Pauschal-Antwort", ab welchem Preis sich ein Import lohnt. Es kommen dann ja auch noch die Überführungskosten dazu, die dann ja je nach Standort des Fahrzeugs auch noch variieren (Kosten der Anreise + Sprit um Nachhause zu fahren). Umschreiben des Typenscheins und deutsche Kurzzeit- oder Überführungskennzeichen kosten ja auch noch was.
Und dann gibts ja auch noch Einflussfaktoren, die nicht so einfach monetär bewertet werden können, z.B. das Marktangebot oder länderspezifische Ausstattungsmerkmale. Wie ich meinen Scirocco gekauft habe, hats in Österreich einfach noch keine Angebote gegeben (bzw. nur 1.4er, und ich wollt aber einen 2.0er)... daher ist es in Zahlen schwer zu sagen, wieviel ich mir erspart habe.
Bei mir warens damals ca. 1€ pro Kilometer, den er auf der Uhr hatte: Also österreichischer Listenpreis minus ca. 10.000€ und das Auto hatte ca. 9000km auf der Uhr. Das sagt allerdings nichts darüber aus, wieviel ich mir erspart hätte, wenns ein vergleichbares Angebot in Österreich gegeben hätte.
Ich hab mir damals ein Excel-Sheet erstellt, dass mal näherungsweise den Endpreis bei Eigenimport berechnet und hab das mal auf die derzeitige "Steuerlage" aktualisiert (die ändert sich ja andauernd). Hab das mal in Google-Docs importiert, da kannst du ja mal schaun und vergleichen was ungefähr rauskommt:
https://docs.google.com/spreadsheet/ccc?...n_US#gid=0 (keine Garantien auf Richtigkeit und Vollständigkeit
)
Es kann sich wie gesagt echt lohnen, muss aber nicht. Vorallem bei starken Autos ist das aufgrund der CO2-Geschichte nie ganz sicher...
Noch ein Wort zur Garantie: Die Werksgarantie von VW (also 2 Jahre ab EZ) gelten für deutsche Autos in Österreich genauso, da ändert sich absolut nichts. Und da man mittlerweile auch in Österreich bei Gebrauchtwagen (ohne Leasing od. Finanzierung), die noch innerhalb der Werksgarantie sind, eine Garantieverlängerung um bis zu 3 Jahre kaufen kann, spielen deutsche Garantieverlängerungen keine entscheidende Rolle mehr. Ist das Auto schon aus der Werksgarantie draußen, so kommts einzig und allein auf den Händler an... das musst du mit dem dann im einzelnen aushandeln... geht von "europaweite Gebrauchtwagengarantie" bis hin zum kompletten Ausschluss der Garantie bei Importen.
Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen, wenn was unklar ist, kannst ja fragen
