OMG - Theodor zu Guttenberg ist neuer Verteidigungsminister!!!

[Mase79]

(03.03.2011 15:04)the bruce schrieb:  Sehe ich genauso.

Nicht jeder, der nie mit universitärem Betrieb zu tun hatte, kann wissen
wie schlimm ein solches Vergehen ist.
Wer sich aber nun angesichts der Ereignisse auch mal nur ein ganz klein
wenig dafür interessiert hat und halbwegs die Medien verfolgt hat, der
muss doch mitbekommen haben, dass ein solcher Bruch des Ehrenworts
und ein bewusstes Plagieren in diesem Sektor fast schon eine Art von
Kapitalverbrechen darstellt. Das ist ein absolutes Tabu, da geht nicht.

Für mich persönlich sind aber drei andere Dinge schlimmer:

1. er streitet nach wie vor die Absicht ab
2. 70 % der Deutschen leugnen die Tatsachen
3. die Blöd-Zeitung hat eine erschreckende Meinungsführerschaft

Das kann jeder machen wie er will und natürlich kann jeder den toll
finden, den er will. Aber traurig ist das schon.

Bin derselben Meinung wie du, zumal ich selbst Jura bzw Wirtschaftsrecht studiert habe und mich daher mit der Materie auskenne und mir die universitären Abläufe nicht fremd sind. Es ist wie du schon zurecht sagtest, eben keine Lapalie, keine Bagatelle, eine wissenschaftliche Arbeit - egal welcher Form (Hausarbeit, Seminararbeit, Bachelor-/Masterthesis oder eben wie hier Doktorarbeit) - zu plagieren in der Form wie Guttenberg es getan hat. Du bist verpflichtet, am Ende einer jeden solchen Arbeit, eine ehrenwörtliche Erklärung abzugeben, diese selbstständig ohne fremde Hilfe angefertigt und jegliches fremdes "geistiges Eigentum" dementprechend gekennzeichnet zu haben (z.B. mittels Fussnoten). Ein Verstoss gegen dieses Ehrenwort, d.h. das Vorliegen eines Plagiates, stellt einen Verstoss gegen die Studien- und Prüfungsordnung dar und wird i.d.R. mit "Nicht-Bestehen" der Arbeit bzw. sogar der Exmatrikulation geahndet, was zur Folge hat, dass ein Studienabschluss in dem Studiengang endgültig nicht mehr möglich ist. Was bei Guttenberg noch hinzukommt, ist, dass er ja anscheinend normalerweise gar nicht zugelassen worden wäre zur Promotion, da seine Examensnote dafür zu schlecht war und er aber eine Ausnahmegenehmigung erhalten hat, doch promovieren zu dürfen (Quelle liegt mir leider gerade nicht vor ).

Unabhängig davon finde ich aber, er hätte von Anfang an, zu seinem Fehler stehen sollen und nicht so tun, als wäre nichts geschehen und jetzt nur die Opferrolle einnehmen. Sicherlich machen wir alle mal Fehler und niemand ist ein Engel und jeder hat bestimmt auch mal was abgeschrieben (schliesse mich da auch nicht aus), aber vielmehr die Art und Weise "WIE" Guttenberg damit umgegangen ist, ist halt der springende Punkt und lässt seine Glaubwürdigkeit bröckeln - auch wenn er als Politiker durchaus eine gute Rolle abgegeben hat.

Gruß,
Matze